Profil

In unserem Verständnis ist Architektur zuallererst ein kultureller Akt. Sie soll sich, als wichtiges kulturelles Gut, aus dem kollektiven Gedächtnis heraus destillieren und der öffentlichen Komponente gerecht werden. Sie soll zwischen den zahlreichen, und häufig unsichtbaren, Qualitäten eines Ortes einerseits und seinem räumlichen und gebauten Umfeld andererseits vermitteln und in einen Dialog mit dem öffentlichen Raum treten. Architektur ist einer kulturellen und städtebaulichen Kontinuität verpflichtet und deshalb kaum zu einem systematischen Bruch mit dem Kontext berechtigt. Obgleich architektonisches Schaffen unausweichlich in seiner Entstehungszeit verankert ist, verpflichtet es sich immer auch der Dauerhaftigkeit.

Jedes architektonische Konzept sollte von der gegebenen Aufgabe und der Qualität des Ortes ausgehen. Im Verlauf der Planung wirken verschiedenste und sich häufig ändernde Einflüsse auf das architektonische Konzept ein, und beeinflussen sich wechselseitig. Dabei ist eine optimale Umsetzung der Ansprüche und Ziele der Bauherren eines unserer Kernanliegen, das in einem intensiven Dialog zu erarbeiten ist. Das Ergebnis ist eine adäquate Architektur, die in ihrer Wirkung über die reine Antwort an die konkret gestellte Aufgabe hinausgeht. Bei der Suche nach Kohärenz zwischen Vorgaben, Baukörper, Raum, Materialität, Konstruktion und Emotion entwickelt sich auch die projektspezifische architektonische Sprache, jenseits einer Widererkennbarkeit im Sinne einer Marke oder eines architektenspezifischen Labels. Ein gelungener Bau vermag die funktionale und technische Lösung der gestellten Aufgabe mit der Schaffung prägender städtebaulicher und architektonischer Baukörper und Räume in Einklang zu bringen und dadurch einen Mehrwert zu generieren. Er soll auf sein Umfeld antworten und sich nicht als autistischer Solitär davon absondern, denn Architektur ist ein öffentliches Gut, das sich auf lange Zeit beweisen und bewähren muss.

Architekten sollten kulturell und gesellschaftlich verantwortlich handelnde Autoren sein. In diesem Sinne gehört für uns die regelmässige Teilnahme an Architekturwettbewerben ebenso zu unserem Berufsbild wie das Engagement in Wettbewerbsjurys und Fachkommissionen sowie die Mitarbeit in Vorständen verschiedener Berufsverbände. Der Lehrauftrag als Professeurs d’architecture an der Ecole d’ingénieurs et d’architectes de Fribourg im Fach Entwurf gibt uns Gelegenheit, unsere Erfahrungen, Methoden und Konzepte mit den Studierenden zu diskutieren und an sie weiterzugeben.

Wir hoffen, damit einen nachhaltigen Beitrag zur Architektur und zur Förderung guten Bauens leisten zu können.

 

Vernunft von Form

Aspekte zum bisherigen Werk von Mattias Boegli und Adrian Kramp

ADRIAN MEYER, ARCHITEKT BSA
BADEN, MAI 2014

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Paradoxe Erfindungen

BRUNO MARCHAND, LTH2, ENAC, EPFL
LAUSANNE, 27.08.2011

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