Umbau Wohnhaus
Altstadt Fribourg

Auftragsart: direkt
Ausführung: 2015
Bauherrschaft: privat

Das dreigeschossige Wohnhaus befindet sich in der Altstadt Fribourgs, in welcher alle Gebäude geschützt sind. Somit waren nur begrenzt bauliche Interventionen möglich, die in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Kulturgüter des Kantons Fribourg geplant wurden.

Der Umbau stellt sich der Herausforderung, auf kleiner Fläche möglichst viel Grosszügigkeit anzubieten und durch gezielte Eingriffe den Grundcharakter des Gebäudes zu stärken. Durch vor allem substraktive Interventionen sollen die Gebäudestruktur geklärt und die Qualität der Räume herausgearbeitet werden.

Die Eingriffe in der Fassade beschränken sich auf die Oberflächen und den Einbau neuer Holzfenster. Wie die Westfassade wird auch die Ostfassade sehr zurückhaltend saniert; grosszügige Fenster-Türen erlauben freie Sicht auf die Kathedrale von Fribourg und führen hinaus auf die geschossweisen Balkone. Deren bestehende Brüstungen sind neu in Metall konzipiert; die Flachstahlstaketen sind dabei jeweils um 90° in sich verdreht und lassen das Geländer so je nach Blickwinkel offener oder geschlossener erscheinen.

Im Inneren des Wohnhauses werden alle ursprünglichen Einbauten und Raumabtrennungen abgebrochen, wodurch die kleinen Räume offener und grösser wirken. Dies auch dank dem Entfernen verschiedener Täferungen und Verkleidungen der Treppenwände, die wie die übrigen Wände vergipst werden, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen.
Im ersten Obergeschoss wird der alte Kamin abgebrochen und durch einen freistehenden Holzofen ersetzt. Durch das Entfernen einer Trennwand werden Erschliessungszone und Wohnbereich zu einem grösszügigen Wohnraum zusammengefasst, was sich auch im Fortführen des Dielenbodens bis zur Treppe ausdrückt. Die bestehenden Bodenfliesen im Gang finden neu für den Küchenboden Verwendung.
Ein Regalmöbel bildet die Treppenwange und führt ganz selbstverständlich ins darüberliegende Schlafgeschoss, wo es als Sideboard abschliesst. Eine neue Gipsdecke sowie vergipste Wandverkleidungen mit Einbauschränken und –regalen definieren eine klare Raumform und nutzen auf intelligente Weise die Nischen unter der Dachschräge als Stauraum. Die in ihrer Gestaltung und Farbigkeit zurückhaltenden Einbauten lassen den Bewohner das Geschoss als Einheit erleben. Der neue helle Parkettboden und die durchgehend weiss gestrichenen Wände schaffen einen grosszügigen, lichten Schlafbereich, der gleichzeitig Intimität ausstrahlt.