Wohnhaus Perolles
Fribourg

STUDIE: 2009, EMPFEHLUNG ZUR WEITERBEARBEITUNG
AUSFÜHRUNG: 2010–2011
BAUHERRSCHAFT: PRIVAT

Das in den 1930er Jahren erbaute Geschäfts- und Wohnhaus ist Teil des städtebaulich wertvollen Pérolles – Quartiers in Fribourg. Sein eingeschossiger Sockelbereich ist durch Geschäfte und verschiedene Hauseingänge charakterisiert. Die fünf darüber liegenden Wohngeschosse wurden ursprünglich durch einen mit Satteldach und Mansarden-Fenstern versehenen Estrich abgeschlossen. Das Gebäude besteht aus drei separat funktionierenden Einzelhäusern mit dazugehörigen Eingängen; diese sind durch eine einheitliche, symmetrisch auf den Boulevard ausgerichtete Fassade zu einem Ganzen zusammengefasst.

Das bestehende leicht geneigte Dach wurde durch ein die Gebäudefluchten respektierendes eingeschossiges Flachdachgeschoss aus Holzelementen ersetzt. Der für das Pérolles – Quartier wichtige markante Fassadenabschluss mit kleinem Vordach definiert eine städtebauliche Höhe und wurde aus denkmalpflegerischen Aspekten beibehalten. Um die bestehende äussere Baugestalt ihrer Wirkung nicht zu berauben, liegt über dem Fassadenabschluss nur ein um das gesamte Gebäude durchlaufendes Fensterband mit einem leicht abgesetzten neuen Dachrand. Der gesamte neue Dachaufbau ist dunkel materialisiert und soll damit in den Hintergrund rücken. Den Fassaden des bestehenden Gebäudes wurde, in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, die ursprüngliche zurückhaltende Farbigkeit zurückgegeben.

Die fünf neuen qualitativ hochstehenden urbanen Dachwohnungen ermöglichen überraschende Sichtbezüge zum Pérolles – Quartier, zum Bahnhof und zu den Freiburger Voralpen. Die Wohn- und Essräume sämtlicher Wohnungen orientieren sich zum urbanen Leben des Boulevard de Pérolles, während die Zimmer hofseitig von der Ruhe profitieren. Diese beiden Raumzonen sind durch Kerne mit den Nassräumen gegliedert und ermöglichen, je nach Wohnung, einen Rundlauf.