Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
Zollikofen

WETTBEWERB: 2007, 1. RANG | 1. PREIS
AUSFÜHRUNG: 2010–2012
BAUHERRSCHAFT: AMT FÜR GRUNDSTÜCKE UND GEBÄUDE DES KANTONS BERN
KUNST: JULIA STEINER
ENERGIESTANDARD: LABEL MINERGIE-P-ECO

Die knapp 50-jährige Schulanlage liegt landschaftlich attraktiv in leicht abfallendem Gelände mit Weitsicht. Als architektonisch interessanter Zeitzeuge ist diese im Inventar der Denkmalpflege aufgeführt. Mit dem Erweiterungsbau wurde eine attraktive Eingangssituation geschaffen, zusätzlich fehlende Räume wurden in die Anlage integriert und den heutigen Unterrichtsformen nicht mehr genügende Räume wurden ersetzt.

Anstelle eines strukturell unbefriedigenden Mittelbaus entstand ein neuer, sich von einem zu vier Geschossen entwickelnder Bau. Diese Höhenentwicklung wurde für die Anbindungen an die bestehenden Gebäude und für direkt zugängige Plätze und Terrassen auf verschiedenen Ebenen genutzt. Das Resultat ist ein Bau mit ausgreifenden, in das Gelände eingepassten Gebäudeteilen. Der sichtbare klar geschnittene rechteckige Gebäudekörper ist in seiner Volumetrie und Stellung den bestehenden Bauten verpflichtet und stärkt den gesamten Schulkomplex.

Vom repräsentativen Eingangshof wird über eine Aussentreppe die Eingangshalle mit Empfang und Administration erreicht. Zwei Treppenanlagen führen in die oberen Geschosse mit den Schulnutzungen und stellen die Verbindung zum bestehenden Schulgebäude her. Nach unten führt eine weitere Treppe in das Foyer der grossen Aula. Seitlich ausgreifend sind der Labortrakt wie auch der Verbindungstrakt zum Internat angegliedert. Diese sind als von vorne natürlich belichtete «topografische» Teile unter Aussenplätzen ausgebildet.

Mehrere grundlegende Anforderungen wie Flexibilität, Aufstockbarkeit, Systemtrennung, hohe Nutzlasten und Minergie-P-Eco verlangten eine rigide Grundrissorganisation. Beidseitig einer Mittelzone, die der Vertikalerschliessung und den Nebenräumen dient, erschliessen Korridore die beiden aussen liegenden Raumschichten.

Die äussere Erscheinung führt die rationale Schulanlage mit einer zeitgenössisch interpretierten Architektursprache weiter. Die Längsfassaden sind mit einer sich durch ihre Tiefenentwicklung im Sonnenlicht stetig verändernden rasterartigen Aluminiumstruktur überzogen. Die Stirnfassaden sind mit profilierten Keramikplatten verkleidet. Im Inneren gliedern mit sägerohen Schalbrettern strukturierte Betonflächen und warmgraue Schreinerarbeiten die ansonsten weissen Wände und Decken.