Baufeld 1 Suurstoffi West
Risch Rotkreuz

Wettbewerb: Januar 2016, 3. Rang
Bauherrschaft: Zug Estates AG
Zusammenarbeit: CST Architekten

Risch-Rotkreuz hat sich in den letzten Jahren dank seiner Nähe zu Luzern und Zug und der attraktiven Anbindung an das Verkehrsnetz zu einem hochwertigen Arbeits- und Wohnstandort entwickelt. Die Ansiedlung der Hochschule Luzern HSLU an diesem Standort ist ein überregional wichtiges Zeichen und rundet die Nutzungsvielfalt ab. Der zugrundeliegende Masterplans gliedert das Areal in verschiedene Baufelder mit spezifischen Nutzungen und Bauformen, welche entlang dem Gleisfeld eine Skyline bilden, die mit der Bebauung im Baufeld 1 ihren Auftakt findet.

Zwei der drei in diesem Baufeld liegenden Baubereiche fasst das Projekt in einem abgewinkelten Volumen für die HSLU zusammen, dem durch seine Stellung die Rolle eines Scharniers zwischen Bahnhofs- und Suurstoffi-Areal zukommt. Der dritte Baubereich wird trotz formaler Anlehnung an das Gebäude der HSLU städtebaulich als Teil der Gebäudereihung entlang dem Gleisfeld verstanden. Der dazwischen aufgespannte Gleisplatz, als Eingang zum Campus, bildet den Auftakt des Boulevards, welcher als gemeinsamer Begegnungsraum vom Bahnhof in die Tiefe des Areals führt.

Betreffend Körnung, Ausdehnung und Höhe stellt der Neubau der HSLU einen klaren Massstabssprung zum angrenzenden Wohnquartier dar. Das Projekt entwickelt sich daher ganz bewusst nur über vier Geschosse, um die Gebäudehöhen der Nachbarschaft aufzunehmen. Das Hochhaus, Ausnahme dieser Höhenentwicklung, ist als prägnanter Baukörper auf seine Fernwirkung ausgelegt.

Der Bau der HSLU nimmt im viergeschossigen Teil Unterrichtsräume und Spezialnutzungen auf; im Hochhaus schliessen sich Büros und Studentisches Wohnen sowie Mietwohnungen an. Die Erdgeschosse dienen neben dem Eingangsbereich und Mensa der HSLU als Retailflächen. Die Obergeschosse im dritten Baubereich werden für Dienstleistungen, Büros und Wohnen genutzt.

Das Gebäude der HSLU weist eine klare Typologie auf. In einer verschieden tiefen Schicht befinden die Unterrichts- und Arbeitsräume, die jeweils einen Kern mit Vertikalerschliessung und Serviceräumen umschliessen. Unterbrochen ist die Schicht durch diverse offene Arbeits- und Aufenthaltsbereiche, welche Aussenbezüge entstehen lassen, die eine gute Belichtung und Orientierung erlauben. Der zentrale Bereich wird zusätzlich über drei Innenhöfe natürlich belichtet.

Der Haupteingang der HSLU befindet sich auf der dem Gleisplatz zugewandten Südostseite. Vom grosszügigen Foyer mit Empfang sind Café, Mensa und Haupthörsaal direkt erschlossen. Als attraktive Aussenräume bieten sich der gut besonnte Gleisplatz und eine Dachterrasse an.

Eine einheitliche Fassade umhüllt den gesamten Baukörper der HSLU und verbindet die diversen Nutzungen und Raummassstäbe. Über vertikale Rahmen strukturiert fassen horizontale Gliederungen in einer zweiten Ebene die Fassade zusammen. Einschnitte im Erdgeschoss zeichnen die Ein- und Durchgänge als Ausnahmen aus und erhalten eine eigene architektonische Sprache. Die Fassade des gleisnächsten östlichen Gebäudes ist nach anklingendem Prinzip konzipiert, interpretiert das Thema gleichwohl mit einer Umkehrung von vertikaler Negativfuge und aussenliegender Glasfläche.