Alters- und Pflegeheim Homburg
Läufelfingen

WETTBEWERB: 2004, 1. RANG | 1. PREIS
AUSFÜHRUNG: 2006–2008
BAUHERRSCHAFT: STIFTUNG ALTERS- UND KRANKENFÜRSORGE OBERES HOMBURGERTAL

Ein bestehendes Altersheim sollte um zwei Wohngruppen für Demenzkranke mit geschütztem Aussenraum erweitert werden. Das Heim liegt in einer engen Mulde am Hang. Eine grosse geneigte Landfläche hinter dem bestehenden Gebäude bot sich zur Bebauung an. Die Folge wäre eine Art Hinterhaus mit langer, und somit betrieblich schlechter, Verbindung zum Bestand gewesen. Das Heim sollte jedoch als Institution mit einem Gebäude, und ohne Hinterhaus, weiterhin selbstverständlich vom Dorf aus erkennbar bleiben. Mit dem direkten seitlichen Anschliessen des Erweiterungsbaus an das bestehende Gebäude konnte dies erreicht werden. Die Demenzkranken wohnen im selben Haus wie alle anderen Heimbewohner. Mit dem Neubau konnten optimale betriebliche Bedingungen erzielt werden und gleichzeitig wurde der gesamte Zugangs- und Eingangsbereich städtebaulich neu gefasst.

Der steile Hang wurde mittels dreier Stützmauern terrassiert. Auf die so entstandene Ebene wurde ein zweigeschossiger, mit einem Hof perforierter Körper für die Wohngruppen platziert. So entstand unter dem Baukörper eine gedeckte Terrasse und eine direkte Verbindung vom Eingangsplatz zum sogenannten «Demenzgarten».

Mit Rundwegen, geschütztem Aussenraum und Terrassen konnte für die Anlage endlich auch eine ihr adäquate Umgebung geschaffen werden. Die Hangsituation ermöglicht ebenerdige Geländeanschlüsse auf allen Geschossen. Daraus resultiert eine interessante und differenzierte äussere Zirkulation mit Rundwegen und visuellen vertikalen Bezügen.

Das Zentrum der Wohngruppe ist ein um einen kleineren Hof und Kern geführter Rundgang. Dieser ist nicht als reine Erschliessung gedacht, sondern vielmehr als Aufenthaltsraum mit verschiedenen Zonen. Die Patienten bewegen sich hier in einer Art Parcours, mit Hinten und Vorne, es bieten sich unterschiedliche Situationen und doch gelangen sie nie in eine Sackgasse. An diesem Rundgang sind sämtliche Bewohnerzimmer angeordnet. Die Dienst- und Nebenräume sind primär im Kernbereich platziert.

Die Patientenzimmer sind durch subventionsabhängige Vorgaben sehr knapp bemessen. Um den Wohnbereich visuell nicht noch mehr einzuschränken, trennt ein Schrank diesen Bereich vom Nassbereich. Eine verglaste, raumhohe Fuge zwischen diesem Schrank und der Zimmerwand ermöglicht eine natürliche Belichtung des Nassbereiches und lässt das Patientenzimmer grosszügiger erscheinen.